Um neue Sorten zu entwickeln, dachten sich chinesische Wissenschaftler folgendes aus: Die Samen von 400 Pflanzen in den Weltraum schicken, da dort Mutationen viel häufiger als auf der Erde auftreten. Dann auf der Erde aussäen und die ertragreichen Sorten für die Ernährung der Bevölkerung auslesen. Herausgekommen ist unter anderem dieser verrückte Chili!
Hingjiao 5 Helix Nebula ist eine ulkige Chilisorte. Die Früchte werden riesig, bis zu 20cm lang und 4 cm breit. In sich quirlig verdreht und und manchmal wie ein Schrumpfschlauch geformt. Die Schärfe ist ganz leicht, eigentlich minimal, und das auch nur, wenn man die Scheidewände mitisst. Pur oder im Salat. Foto deaflora deaflora.de/Shop/Chili
Ich bin gerade dabei, Saatgut zu bestellen. In einem meiner Lieblingskataloge – online – fand ich diese merkwürdige Chili. Das Thema Weltraum wird ja sonst immer von Winfried bearbeitet. Aber es wurden schon etliche Pflanzensamen ins All geschickt.
„Unter den speziellen Bedingungen im Weltraum könnten einige Samen derart mutieren, dass daraus ertragreichere und qualitativ hochwertigere Pflanzen wachsen, hoffte Sun. China experimentiert schon seit längerem mit Pflanzensamen im All, es ist jedoch das erste Mal, dass ein eigener Samen-Satellit startet. Dem Bericht zufolge hatten frühere Experimente ergeben, dass im All gezüchtete Tomaten und Paprika zehn- bis 20-mal höhere Ernteerträge erbrachten. Im All gekeimtes Gemüse habe einen höheren Vitamingehalt.“ (Süddeutsche Zeitung vom 10. 5. 2020)
Seit Mai 2014 versucht die Besatzung der ISS, Gemüse anzubauen.
Die Tomaten wurden ohne Erde angebaut, um landwirtschaftliche Methoden im Weltraum zu testen.(Foto: Frank Rubio/NASA/Frank Rubio/NASA)
Bei einem Versuch wurden Pflanzensamen eineinhalb Jahre lang dem freien Weltraum ausgesetzt. Biologen wollen herausfinden, ob die kosmische Teilchenstrahlung die Organismen stark schädigt, oder ob Samen als blinde Passagiere auf Meteoriten Reisen durch das All überstehen könnten. Auf diese Weise könnte sich das Leben ausbreiten.
Die Pflanzenuntersuchungen im All dienen der Grundlagenforschung. Aber die Erkenntnisse ermöglichen vielleicht langfristig die Züchtung neuer Pflanzen mit verbesserten Wachstumseigenschaften. Zudem wird die Erfahrung mit Pflanzen und Gewächshäusern auf der Raumstation künftig Astronauten nützen, die sich auf langen Reisen, – etwa zum Mars –, selbst versorgen müssen. Deutschlandfunk.de/Pflanzen im Weltall
ISS-Raum der Niederlande, ausgestellt auf der Space-Expo in Noordwijk, Foto Ev. Renell