Tomaten, Gurken und die Eisheiligen

Freizeit: Drei frostige Herren mit Dame | Augsburger Allgemeine
Drei Eisheilige, Quelle Augsburger Allgemeine

Die drei Eisheiligen (Bild oben) sind christliche Märtyrer bzw. Bischöfe aus dem 4. und 5. Jahrhundert. In Norddeutschland zählt man Mamertus hinzu, in Süddeutschland Sophie, Auch die beiden waren Märtyrer. Die unten genannten Daten sind ihre Namenstage.

Bauernregeln zu den Eisheiligen:

11 Mai: Mamerz hat ein kaltes Herz.
12. Mai: Wenns an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
13. Mai: Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein.
14. Mai: Vor Bonifaz kein Sommer, nach Sophie kein Frost.
15. Mai: Vor Nachfrost du nicht sicher bist – bis Sophie vorüber ist.

Quelle: Landratsamt Altötting

Die Klimastatistik zeigt Mitte Mai höchstens zwei Eistage an, das ist aber sehr davon abhängig, wo man wohnt. Die Tabelle unten gilt für Gießen

 JanuarFebruarMärzAprilMaiJuniJuliAugustSeptemberOktoberNovemberDezember
ø. Temperatur (°C)1.31.85.19.413.516.918.818.414.610.15.52.2
Min. Temperatur (°C)-0.9-1.114.38.6121413.710.56.83.10
Max. Temperatur (°C)3.64.99.11417.821.223.122.718.813.684.3
Niederschlag (mm)625155526467726561586372
Luftfeuchtigkeit(%)84%81%76%70%70%68%68%69%75%81%87%86%
Regentage (Tg.)9898889878910
Sonnenstd. (Std.)2.63.85.58.49.310.410.69.56.74.42.82.4
https://de.climate-data.org/europa/deutschland/hessen/giessen-151/
April 2004 01
Erfrorene Tomatenpflanze Foto Internet

In den letzten Jahren wurde es immer wärmer, so dass manche Leute glaubten, die Eisheiligen könnten wir vergessen. Dieses Jahr hat uns eines Besseren belehrt. Durch die lange Kälteperiode im April ist der Boden für unsere Exoten noch immer zu kalt. Wieso Exoten? Tomaten, Bohnen, Kürbisse Auberginen, Paprika und viele Zierpflanzen wie z.B. die Petunie, Tagetes, Dahlie stammen aus Mittelamerika, die Heimat der Gurken ist Indien, und diese Länder liegen bekanntlich in den Tropen (alles vom Äquator bis zum 23,5. Breitengrad, ab dem 24. sind es die Subtropen). Außer in den richtigen Wüsten fällt die Temperatur nie unter den Gefrierpunkt. Für diese Pflanzen ist es gut, wenn sie erst dann ins Freie gepflanzt werden, wenn die Bodentemperatur mindestens +10° C beträgt. Um den Frühlingsrückstand aufzuheben, kann man das Beet, in das gepflanzt werden soll, vorher einige Tage mit schwarzer Folie belegen, dann erwärmt sich der Boden bei jeder Sonneneinstrahlung. Gurken und Kürbis möchten 18-22° Tagestemperatur haben, damit sie erfolgreich gedeihen, nachts sollte es nicht kälter als +12° sein. Das ist erst Ende Mai der Fall, daher werden diese beiden Kulturen später als Tomaten und Co ins Freie gepflanzt.